Weingüter und Winzer, die wir lieben – und warum
Weingut Pfannebecker – Wein mit Herz und Hand
Neipperg – Frischer Wind in alten Kellern!
Die Weine des Weinguts Graf Neipperg, dessen Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurückgeht, haben alle eines gemeinsam: sie sind fein und weich, ohne dabei zu schmeicheln und ihre Herkunft zu verleugnen. Mitausschlaggebend dafür ist sowohl die jahrelange Erfahrung und das Wissen um das Potential der Weinberge sowie auch das Loslassen und Übergeben an junge Kellermeister mit internationalen Kenntnissen sowie strikte Ertragsreduktion. Besondere Herzensangelegenheit des Weinguts ist vor allem der Lemberger, der hier neben Riesling und Spätburgunder auch Trauben für Große Gewächse liefert. Es kursieren Gerüchte, dass es die Grafen Neipperg selbst waren, die im Jahre 1726 den Lemberger aus Österreich (dort Blaufränkisch genannt) mit nach Deutschland gebracht haben. So zeigt sich z.B. schon beim Lemberger Gutswein ein voller konzentrierter Duft nach dunklen Beeren und etwas Süßholz in der Nase, im Mund nebst weicher Textur dann die Tradition: Zarteste Tannine und angenehme Frische spiegeln perfekt die kargen aber dennoch warmen Keuperböden wieder.
Büchin – Regional global!
Der junge Betrieb, gegründet im Jahr 2007 von Markus Büchin und seinem Onkel Manfred Büchin, startete klein aber fein mit einer Rebfläche von 2,5 ha. Das Besonders dabei ist, dass die Büchins kein Weingut oder bereits bestehende Reben übernahmen, sondern mit viel Begeisterung neue Wege gingen, junge Reben setzten und ihre Weinberge mit hohem Qualitätsanspruch von der Pieke auf bearbeiteten. Neben den lokalen Weißwein-Rebsorten Gutedel, Weiß- und Grauburgunder bauen die Büchins Chardonnay und Sauvignon Blanc an. Bei den Roten finden wir dieses spannungsvolle Wechselspiel zwischen regiona und global ebenfalls wieder: Spätburgunder und Regent auf der einen Seite, Syrah und Cabernet-Sauvignon auf der anderen.
So ist es auch nur folgerichtig, dass die Erkennbarkeit von Herkunft einerseits und Sortentypizität andererseits erklärte Ziele des engagierten Winzerduos sind. Man kann die Sorgfalt in Weinberg und Keller geradezu schmecken!
Roquefort – garantiert kein Käse!
Fast 30 Jahre arbeiten wir mit Château Roquefort, einem Privatweingut aus dem nördlichen Entre-deux-Mers, wo sich die Kalksteinschicht aus dem Saint Emilion, unterbrochen durch das Dordognetal, fortsetzt und oben zu liegen kommt. Die Sauvignons erhalten so ihre Saftigkeit und eine schöne knackige Frische. Der damalige Kellermeister und Leiter des Weinguts Hans Hylkema war als Dubourdieu-Schüler einer der ersten, die hier die revolutionären önologischen Erkenntnisse der neuen Bordelaiser Schule zur Verbesserung der Weißweinqualität praktizierten. So wurde Roquefort – über die Zeit gesehen – zu einem der meistverkauften Weißweine im Vinumsortiment. Die Weißweine kennzeichnet ein markanter Sauvignonduft ohne Vordergründigkeit (kleiner Sémillonanteil); klar und saftig, ausgewogen in Frucht und Säure – hat das Zeug zum Klassiker.
Die Roten aus Merlot und Cabernet-Sauvignon sind gekennzeichnet als reife runde komplex stoffige Weine. Sie
entbieten intensive Düfte von reifen, roten Früchten, Unterholz, Röst- und Dörrnoten. Freundliche Tannine bilden ein feingliedriges Gerüst, während die Holznoten angenehm mit dem Wein verschmelzen.
Frédéric Bellanger, Chef von Château Roquefort seit 1995, organisiert übrigens alljährlich kulturelle und gastronomische Ereignisse.
Das ist ein guter Grund, auf dem Entre-deux-Mers-Radweg einen kleinen Umweg zu machen, um dieses Château aus dem 18. Jhdt., den Taubenturm aus dem 17. Jhdt. und die Dolmenallee zu entdecken.
Zum Tod seines Freundes Hans Hylkema und über das Château Roquefort hat Andreas Schiechel einen schönen Text geschrieben, den Sie hier einsehen können: Hans Hylkema und Château Roquefort
Laulan – Schnörkellose, strahlende Weine
Über alle Moden und Veränderungen des Weinmarktes hinweg, ist die Kontinuität eines Weingeschäfts immer auch eng mit der Kontinuität verbunden, mit der ein Winzer es fertig bringt, Jahr für Jahr guten Wein zu machen. Gelegentlich ergeben sich dabei Zeiträume, die so überraschend lang sind, dass man regelrecht innehalten muss, um ihre Bedeutung und ihren Wert zu würdigen. Das gilt für die Weine der Familie Geoffroy aus der kleinen süd-westfranzösischen Appellation Côtes de Duras, die das große Kunststück vollbracht haben, uns über fast 35 Jahre hinweg mit gleichbleibend guter Qualität auf tadellosem Niveau, ausgezeichnet zu bedienen. Dafür Anerkennung und großer Dank an die Geoffroys.
Lebendige Weißweine, immer „très Sauvignon“, und gut abgerundete, dunkelfruchtige Merlots hat der diplomierte Agraringenieur Gilbert Geoffroy in gleichbleibend guter Qualität Jahr für Jahr gekeltert und genauso tun das jetzt auch Tochter Angélique und Sohn Regis. Angélique hat ihr Önologiestudium übrigens bei Denis Dubourdieu in Bordeaux absolviert und Regis studierte Landwirtschaft und Weinbau in Toulouse, u. a. bei Pierre Casamayor.
Die Weine der Domaine Laulan sind seit langem eine Bank im Vinum-Sortiment. Es sind Weine, die es wie wenig andere schaffen, uns immer wieder auf’s neue große Lust auf das tägliche Glas Wein zu machen.
Gallimard Père et Fils – Champagner, den man schmeckt!
Gardiés: Weine von Statur und Charakter aus dem Roussillon
Tollot-Beaut – Perlen aus Burgund
Der mit 24 Hektar recht große Familienbetrieb, an der Côte de Beaune gelegen, ist ein wahres Schmuckstück. Die Weine nehmen einen mit ihrem burgundischen Charme nur so ein. Nathalie Tollot und ihre zwei Brüder haben vor allem zum Ziel, authentische lagentypische Weine zu erzeugen. So kam man hier noch nie in Versuchung, die Weine durch moderne Kellertechniken mundgerechter oder seidiger zu machen.
In den letzten Jahren wurde neben der akribischen Weinbergspflege ein Punkt immer wichtiger: der durch stetige Erfahrung optimierte jahrgangsabhängige Lesezeitpunkt. Perfekt reife Trauben bringen naturgemäß Weine mit mehr Extraktsüße. Es scheint aber gerade der „kurz davor-Moment“ zu sein, den es abzupassen gilt – denn die Weine, angefangen beim einfachen Bourgogne, zeigen nebst Charme und einnehmender Fülle immer auch etwas Zielstrebiges und Ernsthaftes. Dadurch verlieren die Weine nichts von ihrer Eleganz und Typizität, im Gegenteil, sie gewinnen an Charakter dazu und es bestätigt sich dadurch der Eindruck von etwas geradezu Vollkommenem.
Die klassischen Burgunder scheinen ein Spiegelbild der freundlichen und bescheidenen Familie Tollot zu sein! Insbesondere von Nathalie, die vor Charme und Lebensfreude nur so strotzt, aber dabei immer eine Gewissenhaftigkeit und Ernsthaftigkeit ausstrahlt.
Gemeinsam und doch individuell: Die Ausnahme-Kooperative der Vignerons d´Estezargues
Castelfeder
Dieser Reichtum der Sortenpalette ergänzt sich, und auch davon sind wir begeistert, um Kerner und einen wunderbar duftigen Müller-Thurgau.